Ein elektronischer Marktplatz (EMP) wird synonym auch als virtueller Marktplatz bezeichnet. Konkret auf das Internet bezogen, handelt es sich um einen Begriff aus dem Segment des E-Business.
Elektronische Marktplätze stellen virtuelle Orte dar, die sich innerhalb eines vorgeordneten Datennetzes, in der Regel des Internets, befinden. Innerhalb der elektronischen Marktplätze werden virtuelle geschäftliche Transaktionen durchgeführt. Der oder die Betreiber:in des elektronischen Marktplatzes kann die geschäftlichen Transaktionen als dritte Instanz jederzeit innerhalb des Koordinationsprozesses unterstützen. In der Regel geschieht dies mithilfe informationsorientierter Wertschöpfungsaktivitäten.
Elektronische Marktplätze sind vor allem im B2B- und C2C-Bereich verbreitet. Zu ihnen zählen eBay im C2C-Segment sowie Amazon. Aktuell wird davon ausgegangen, dass die Marktplatz-Händler:innen auf Amazon inzwischen größeren Umsatz erzielen als Amazon selbst. Im B2B-Bereich sind inzwischen viele Unternehmen der Automobilindustrie vertreten.
Elektronische Marktplätze unterscheiden sich in zwei Arten und werden bezüglich dessen eingeteilt, wie die elektronische Koordinations- bzw. Vermittlungsleistung ausgestaltet ist.
Vertikale virtuelle Marktplätze konzentrieren sich auf eine bestimmte Nutzergruppe, beispielsweise auf die Mitglieder einer Branche. Gruppen- und branchenspezifische Probleme können hier identifiziert und gelöst werden. Gleichzeitig sollen vertikale Marktplätze sämtliche Stufen in der Wertschöpfungskette mittels elektronischer Serviceleistungen abdecken. Typische Beispiele finden sich unter anderem im Segment Maschinen- und Anlagenbau.
Horizontale virtuelle Marktplätze konzentrieren sich auf bestimmte Funktionen und Prozesse oder auf bestimmte Produktgruppen, die eine herausragende Bedeutung für unterschiedliche Branchen haben können.
Jede:r der drei Marktteilnehmer:innen (Anbieter:in, Makler:in, Nachfrager:in) kann den Betrieb horizontaler Marktplätze übernehmen. Die Teilnehmer:innen investieren aufgrund bestimmter spezifischer Motivation in den Marktplatz:
Weiterhin werden elektronische Marktplätze unter folgenden Gesichtspunkten differenziert:
Seit kurzer Zeit lässt sich die Etablierung neuer Formen des virtuellen Marktplatzes beobachten. So gibt es Marktplätze, die rein mobil und standortbezogen agieren. Dazu gehören beispielsweise Taxi- und andere Fahrdienst-Angebote wie MyTaxi und Uber. Auf diesen elektronischen Marktplätzen werden Angebot und Nachfrage auf Grundlage des jeweiligen Standorts der Partner:innen zusammengeführt.
Andere innovative Marktplatz-Modelle weichen die Grenzen zwischen der klassischen Verkaufstransaktion und Verleihaktionen auf. Gegen Gebühr können temporär nicht genutzte Besitztümer (in der Regel privater Natur) an Nachfrager:innen überlassen werden. Typisch für dieses Modell ist der Anbieter AirBnB.