Baukrise in Deutschland: Öffentliche Ausschreibungen als Rettungsanker
Die Baubranche steckt in der Krise, die Aufträge brechen zunehmend weg und manch einer sieht schon seine Existenz gefährdet. Der Rückgang im privaten Wohnungsbau verschärft die Lage nur. Öffentliche Ausschreibungen können die Lösung sein.
Das Wichtigste zu öffentlichen Ausschreibungen als Rettungsanker in der Baukrise in Kürze
- Private Wohnbauprojekte brechen ein; hohe Bau- und Finanzierungskosten halten die Nachfrage niedrig und drücken die Auftragslage
- Treiber der Krise: teure (energieintensive) Materialien, gestiegene Zinsen, Bürokratie & ständig neue Vorgaben, Flächenmangel, Fachkräftemangel und Lieferengpässe
- Öffentliche Bauaufträge wirken als Stabilitätsfaktor: regelmäßiger Bedarf (Sanierungen/Neubauten), gesicherte Finanzierung, geringeres Ausfallrisiko
- Chancen liegen bei Schulen, Verwaltungen, Sporthallen & Infrastruktur – auch in schwachen Marktphasen mit planbarer Auslastung
- Hürde: Die Recherche passender Vergaben ist verstreut und zeitintensiv; viele Portale, unterschiedliche Veröffentlichungswege
- Abhilfe: Mit gebündelten Ausschreibungsportalen (z. B. ibau Xplorer) lassen sich passende Projekte zentral finden, laufend aktualisieren und per Benachrichtigung sichern

Bis vor einiger Zeit rannten Bauherrinnen und Bauherren in Spe den Bauunternehmen noch die Bude ein. Es kamen mehr als genug Aufträge ins Haus, und Existenzsorgen waren für die Betriebe ein Fremdwort. Doch diese für die Bauindustrie ziemlich komfortable Situation hat ein abruptes Ende gefunden: Seit 2022 werden immer mehr private Bauprojekte storniert. Bauen ist derart teuer geworden, dass sich viele kein Haus mehr leisten können.
In den letzten zwei Jahren sind die Preise geradezu durch die Decke gegangen. Im November 2022 beispielsweise hat ein Haus 14,4 Prozent mehr gegenüber dem Vorjahresmonat gekostet. Das war der höchste Preisanstieg seit 51 Jahren. Und auch 2023 sind zahlreiche Baumaterialien teurer geworden, weshalb die Kosten für ein Haus weiterhin steigen. Besonders mineralische Baustoffe wie Zement, Kalk und Gips verteuerten sich jeweils um über 30 Prozent. Dachziegel und Frischbeton stiegen ebenfalls um ein knappes Viertel, während lediglich Holz oder Stahl einen Preisrückgang aufzeigten, der sich bisher auch in diesem Jahr fortsetzt. Expert:innen erwarten im weiteren Verlauf 2024 keine enormen Preissteigerungen mehr, dennoch führt das nicht automatisch zu geringeren Baukosten. Stattdessen verharren die Preise derzeit auf einem recht hohen Niveau und schwächen somit die Nachfrage nach Neubauten.
Als Konsequenz wurden viele Bauvorhaben, die eigentlich für 2023 geplant waren, doch nicht verwirklicht. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr nur 295.000 Wohnungen gebaut, obwohl das Ziel der Regierung nach wie vor bei 400.000 lag. Und auch diese Projekte konnten zu einem großen Teil nur verwirklicht werden, da noch ausbleibende Auftragsbestände abgearbeitet wurden. In diesem Jahr ist bereits erneut ein Rückgang der Zahlen zu beobachten. So wurden im März 2024 nur 18.464 Wohneinheiten deutschlandweit genehmigt. Das zeichnet einen Rückgang von circa 6.000 Wohnungen im Vergleich zum Vorjahr 2023 und sogar 16.330 weniger als im März 2022. Über das gesamte erste Quartal 2024 fehlen somit rund 15.200 neue Wohnungen im Vergleich zum Vorjahresquartal. Expert:innen rechnen insgesamt mit 235.000 fertiggestellten Wohnungen bis Ende des laufenden Jahres. 2025 befürchtet man sogar ein Ergebnis von weniger als 200.000 neuen Wohnungen. Der enorme Einbruch in der Bauindustrie muss demnach dringend abgefedert werden um die fatalen Folgen für die Bauindustrie abzufedern und der Baukrise schnellstmöglich ein Ende zu setzen.
Die Ursachen für den Rückgang im Wohnungsbau
Die Gründe für die Baukrise sind vielfältig. Lange Zeit wurden die steigenden Baukosten sowie die Inflation als Hauptursachen für die abnehmende Nachfrage gesehen - und das auch nicht zu Unrecht. Für einige Materialien wie Holz, Stahl und Dämmstoffe musste in den letzten Jahren deutlich mehr bezahlt werden als zuvor. Auch die stark gestiegenen Energiepreise tun ihr Übriges. Gerade bei der Herstellung von energieintensiven Produkten wie Ziegelsteinen oder Dachziegeln macht sich das noch immer bemerkbar. Zudem sind die Zinsen im Vorjahr 2023 sowie in 2022 erheblich gestiegenen. Wer im Dezember 2021 einen Baukredit mit zehnjähriger Zinsbindung abschloss, konnte mit Zinsen in Höhe von 0,6 Prozent rechnen. Mittlerweile liegt der Zinssatz 2024 bei rund 3,45 Prozent. Auch wenn sich die Lage allmählich zu entspannen scheint und die Kosten für Holz und Co derzeit nicht weiter ansteigen, hat dies noch keine regulierenden Effekte auf die angespannte Lage im Bausektor.
Doch zahlreiche Expert:innen weisen darauf hin, dass nicht nur die Inflation den Rückgang der Nachfrage nach Wohnbauprojekten erklärt. Vielmehr spielen auch die zunehmenden und ständig veränderten Bauvorschriften und der Mangel an Bauflächen eine entscheidende Rolle. Regelmäßig kommen neue Regulierungen und umfangreiche Vorschriften dazu, die den Bürokratieaufwand enorm anheben und Bauprojekte stark verzögern. Außerdem können dadurch ebenfalls neue Kosten entstehen, die von den Privatleuten nicht mehr abgefangen werden können. Während einige Fachleute vorschlagen die Prozesse zu digitalisieren, um den Aufwand zu reduzieren, fällt es anderen Unternehmen jedoch schwer die umfassenden digitalen Lösungen im eigenen Betrieb zu integrieren – denn die Digitalisierung in der Baubranche ist eine große Herausforderung. Unterstützungen seitens der Regierung könnten dem entgegenwirken, indem Förderprogramme ausgebaut werden. Das gilt ebenfalls für Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen wie Bauen mit nachhaltigen Rohstoffen, die trotz steigendem Bewusstsein nicht genug unterstützt werden. Weitere Informationen dazu finden Sie in unserem Wissenswert-Artikel zu umweltfreundlichen Baustoffen als moderne Alternativen.
Ein weiterer kritischer Punkt ist darüber hinaus der Fachkräftemangel: Es fehlt den Unternehmen an Handwerker:innen, um Wohngebäude hochziehen zu können. Egal, ob es um die handwerklichen oder technischen Tätigkeiten geht, qualifizierte Fachkräfte sind heutzutage eher selten. Hinzu kommt, dass Lieferzeiten aufgrund von Engpässen deutlich länger geworden sind oder gar nicht eingehalten werden, wodurch Bauplanungen kaum solide möglich sind. Das sorgt für starken Konkurrenzdruck unter den Unternehmen und kann die Kundenbindungen langfristig negativ beeinflussen.
Die Konsequenz: Vielen Privatleuten fehlt fürs Bauen das nötige Geld und ohne Fachkräfte und ausreichend Nachfrage brechen den Bauunternehmerinnen und Bauunternehmern die Aufträge weg. Auf die Bauindustrie kommen auch in den kommenden Jahren schwere Zeiten zu.
Öffentliche Aufträge bringen Planungssicherheit
Wer auch weiterhin auf dem Markt bestehen möchte, für den ist es an der Zeit, sich nach Alternativen umzuschauen. Zwar bricht der private Wohnungsbau ein, doch es gibt ja immer noch Schulen, an denen dringend saniert werden muss, sowie Verwaltungsgebäude oder Turnhallen, die gebaut werden wollen. Auftraggeber:in sind hier nicht Privatleute, sondern die öffentliche Hand, wie Bund und Länder. Sie alle geben öffentliche Bauvorhaben in Auftrag und sind dazu verpflichtet, diese auszuschreiben und in einem Vergabeverfahren zu vergeben.
Öffentliche Bauvorhaben sind bereits finanziert
Öffentliche Gebäude müssen regelmäßig saniert, modernisiert oder sogar neu gebaut werden, so dass auch regelmäßig Aufträge anfallen. Natürlich sind auch öffentliche Investor:innen von steigenden Kosten betroffen, doch sie verfügen in der Regel über mehr Rücklagen und können Mehrkosten besser abfedern. Das heißt, dass auch in Krisenzeiten ein geplanter Bau vollendet werden kann und ein Auftrag nicht plötzlich wegfällt. Insgesamt ist der Rückgang von öffentlichen Bauvorhaben viel geringer, als es in der Privatwirtschaft der Fall ist.
Problem: Die Auftragsrecherche frisst viel Zeit
Seien wir ehrlich, die Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen ist zeitaufwendig. Gerade die Recherche nach den passenden Aufträgen in Zeitungen oder den verschiedenen Ausschreibungsportalen erfordert einiges an Zeit und Ressourcen. Manche Ausschreibungen finden sich nur auf den eigenen Portalen der Auftraggeber:innen, während Aufträge von anderen Vergabestellen wiederum auf gängigen Internetseiten gesammelt werden – wer ein genaues Bild vom Markt erhalten möchte, muss also zahlreiche Medien abklappern. Das alles ist mühselig und dauert unglaublich lange.

Lösung: Schnelle Auftragsrecherche mit dem ibau Xplorer
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