Der Architekt befasst sich mit der technischen, funktionalen, gestalterischen und wirtschaftlichen Planung und Umsetzung oder Änderung von Bauwerken, vorwiegend des Hochbaus. Das über das technische Bauen hinausgehende Schaffen von Architektur ist seine Kernkompetenz.
Erklärung zu Architekt: Die Architekt-Definition ist nicht scharf. Die Bandbreite der Tätigkeiten reicht von der "Baukunst", das heißt dem Entwurf und der Architekturtheorie, über das technische Entwerfen von Gebäuden und Ingenieurtätigkeiten bis hin zur Bauleitung.
Die vielfältigen möglichen Ausbildungswege, wie in Universitäten und Technischen Hochschulen, Fachhochschulen, Berufsakademien, Kunstakademien und technischen Mittelschulen, zeigen die Breite des Berufsfelds zwischen Baukunst auf der einen und angewandter Technik auf der anderen Seite auf.
Die Schwerpunkte der Ausbildung können unterschiedlich gesetzt sein: An Universitäten stehen Theorie und Wissenschaft im Vordergrund. An Fachhochschulen wird anwendungsorientierter als an den Universitäten ausgebildet. An Berufsakademien wird noch praxisnäher, aber weniger in die Breite ausgebildet als an einer Hochschule. In Kunstakademien wird Wert auf den gestalterischen Aspekt gelegt. Die meisten Institutionen haben ein individuelles Ausbildungsprofil mit eigenen spezifischen Studienschwerpunkte.
Die Ausbildung zum Architekten erfolgt in Deutschland im Rahmen eines Architekturstudiums oder über den zweiten Bildungsweg über ein Handwerk und Praxis, z. B. im Architekturbüro. Die Entscheidung darüber, wer sich Architekt nennen und z. B. Bauanträge einreichen darf, trifft die Architektenkammer. Voraussetzungen sind üblicherweise ein abgeschlossenes Studium mit vierjähriger Mindest-Regelstudienzeit, zwei Jahre Berufserfahrung sowie der Nachweis von Weiterbildungsmaßnahmen.