Digitaler Vertrieb: Worauf es ankommt!

Erstveröffentlichung: 01.09.2021 16:40 |

Digitaler Vertrieb bedeutet, dass die Vermarktung und der Absatz von Produkten und Dienstleistungen über digitale Vertriebswege erfolgen. Anders gesagt, dient das Internet in erster Linie als Vertriebskanal, um mit Kund:innen zu kommunizieren, Leistungen bereitzustellen und Geschäfte abzuwickeln.

Das Wichtigste zum digitalen Vertrieb in Kürze

  • Kaufprozesse laufen heute weitgehend online; Vertrieb muss früh im Entscheidungsprozess sichtbar sein und Marketing & Sales eng verzahnen (Vertrieb 4.0, daten- und kundenorientiert)
  • B2B profitiert von effizienteren, skalierbaren Prozessen und globaler Reichweite, steht aber vor Hürden wie Investitionen, Systemintegration, Schulung und IT-Sicherheit
  • Geeignet für alle Unternehmen, die ihre Vertriebsreichweite vergrößern, ihre Besucher:innen- und Verkaufszahlen erhöhen und zeitnah im Markt agieren wollen
  • Basismaßnahmen: starke Website mit UX, Trust & SEO; erreichbarer Support (Chat/Kontakt); konsequentes CRM-basierte Datenmanagement und Sales-Automation; Content-Marketing für Lead-Gewinnung
  • Aktuelle Hebel: Social Selling (LinkedIn/Xing), „Smarketing“ (nahtlose Zusammenarbeit von Marketing & Vertrieb) und KI für Analysen, Prognosen, Automatisierung & besseren Service
  • Praxisunterstützung: ibau DialogManufaktur übernimmt Akquise/Terminierung, qualifiziert Leads und integriert Ergebnisse ins CRM – inklusive Workshop, Schulung, laufendem Coaching und Reporting
Digitalisierung im Vertrieb: Frau arbeitet am Laptop © leonidkos / stock.adobe.com

Bei sich wandelnden Einkaufsprozessen wird ein digitaler Vertrieb immer wichtiger. Haben sich Kund:innen früher im Rahmen eines Verkaufsgesprächs ein Bild von den angebotenen Produkten gemacht, findet heute ein Großteil des Einkaufsprozesses online statt – noch bevor erstmals Kontakt zu einem Vertriebsmitarbeitenden aufgenommen wurde. Kund:innen informieren sich über das Internet und kontaktieren den Vertrieb erst, wenn sie fast sicher sind, was sie kaufen möchten. Ein traditionelles Verkaufsgespräch funktioniert dementsprechend nicht mehr. Stattdessen müssen die Menschen in der frühen Phase des Kaufprozesses abgeholt werden: während der Bedarfserkennung, der Marktanalyse und Angebotsbewertung. Um potenzielle Kund:innen in dieser Phase anzusprechen, rücken Marketing und Vertrieb enger zueinander und bilden eine umsatzgenerierende Geschäftseinheit - die Digitalisierung des Vertriebs beginnt.

Digitalisierung: Vertrieb 4.0 profitiert von neuen Technologien © Rido / stock.adobe.com

Vertrieb 4.0 

Im digitalen Zeitalter schafft das Internet Transparenz im Handel. B2B Entscheider:innen informieren sich selbst und können im Kaufprozess Produkte eigenständig vergleichen. Händler:innen verlieren so ihre Rolle als Informationsmonopol. Damit steht nicht mehr das Produkt im Fokus, sondern die persönlichen Wünsche der Kundschaft.

Den Vertrieb über das Internet, wie er heute funktioniert, nennt man Vertrieb 4.0. Er umfasst alle digitalen Prozesse im Vertrieb und Marketing, die dabei helfen, Vertriebsziele zu erreichen und Produkte zu verkaufen. In diesem Zusammenhang ist insbesondere die Analyse konsumbezogener Daten wichtig. Unternehmen müssen individuelle Angebote schaffen, um die Kundschaft nachhaltig zu überzeugen.

Der Weg zum Vertrieb 4.0

Digitalisierung im B2B-Vertrieb: Nutzen und Herausforderungen

Verkaufsprozesse in B2B Unternehmen unterscheiden sich in vielen Aspekten von dem B2C Vertrieb: andere Zielgruppen, komplexere Kaufentscheidungen und längere Verkaufszyklen. Da im B2B Vertrieb Dienstleistungen und Produkte an andere Unternehmen verkauft werden, spiegelt sich das im gesamten Verkaufszyklus wider:

  • Mehrere Entscheidungsträger:innen müssen verschiedene Perspektiven vor einer Kaufentscheidung mitbedenken.
  • Dies führt zu längeren Verkaufszyklen...
  • ... die intensive Betreuung und die Pflege von Beziehungen erfordern.

Um ein komplexes Produktportfolio dementsprechend zu verkaufen, ist der persönliche Kontakt im B2B Vertrieb erforderlich. Doch digitalisierte Verkaufsprozesse gelten spätestens seit der COVID Pandemie nicht mehr als ein wesentlicher Unterschied zwischen B2B und B2C Unternehmen. Dieser Wandel bringt zwar Herausforderungen mit sich – dennoch sind die Chancen vielfältig und zukunftsweisend.

Vorteile

Nachteile

Kosteneinsparungen durch automatisierte und effizientere Prozesse

Finanzieller und personeller Aufwand für eine Erstumsetzung

Effizientere Kommunikation mit Kund:innen über E-Mail, Videokonferenzen und Instant Messaging

Komplexe und zeitaufwändige Integration von Software und Technologien

Erleichterte Analyse von Kundenverhalten für datenbasierte Entscheidungen und personalisierte Angebote

Intensive Schulung von Vertriebsmitarbeitenden in Nutzung von Software

Globale Vernetzung und Zugang zu internationalen B2B-Kunden

Steigendes Risiko für Datensicherheitsverletzungen

Für wen ist digitaler Vertrieb interessant? 

Digitaler Vertrieb ist für alle Unternehmen interessant, die ihre Vertriebsreichweite vergrößern, ihre Besucher- und Verkaufszahlen erhöhen und zeitnah im Markt agieren wollen. Insbesondere diejenigen Unternehmen, die neu am Markt sind, sich positionieren möchten und sich keinen traditionellen Vertrieb leisten können oder wollen, sollten sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzen. Eine Studie der Ruhr-Universität Bochum fand heraus, dass Unternehmen, die ihren Vertrieb digitalisieren und Vor-Ort-Besuche mit Online-Besuchen kombinieren, effizienter bei gleicher Effektivität arbeiten. Demnach können 30 Prozent der Vor-Ort-Besuche ohne merkbaren Qualitätsverlust durch Online-Besuche ersetzt werden.

Digitalisierung im Vertrieb: Diese Maßnahmen sollten Sie ergreifen

Für den B2B-Vertriebsalltag bedeutet die Anpassung an verändertes Kaufverhalten der Kund:innen aber mehr als nur die Umstellung auf digitale Vertriebswege. Zur Digitalisierung gehört auch die digitale Präsentation der Marke, die Personalisierung von Angeboten und die genaue Analyse bereits bestehender Leads. Der digitale Vertrieb ist daher ein Gesamtkonzept: Es dringt in alle Vertriebsprozesse ein und ist auch abteilungsübergreifend. Daher ist es wichtig, die passenden Maßnahmen zu ergreifen.

Visuelle Ansicht von Maßnahmen für die Digitalisierung im Vertrieb
Mobile Ansicht von Maßnahmen für die Digitalisierung im Vertrieb

1. Online Präsenz über die eigene Produktseite

Im digitalen Zeitalter ist ein Online-Shop nicht nur unverzichtbar, sondern auch die Mindestvoraussetzung, um mit Entwicklungen und der Konkurrenz mitzuhalten. Vielmehr ist nun die Frage: Wie wird das Unternehmen online präsentiert?

Die Kundschaft verschafft sich selbst ein Bild von dem Produkt – daher kann eine informierende und anschauliche Website ausschlaggebend für eine Kaufentscheidung sein. Bei Fragen sollten Sie für Kund:innen erreichbar sein: Chatbots, Kontaktformulare und E-Mail-Adressen sollten hinterlegt werden, um mögliche Unklarheiten so gut es geht aus dem Weg zu räumen. Um mehr Vertrauen aufzubauen, bietet sich zudem die Darstellung von Gütesiegeln und Kundenbewertungen an.

Aber eine kundenfreundliche Einrichtung der eigenen Website ist nicht allein ausschlaggebend. Ihre Produktseite sollte auch technisch einwandfrei umgesetzt sein. Durch SEO-Optimierung und den Einbau von häufigen Suchbegriffen erhöhen Sie Ihre Sichtbarkeit und können Kund:innen an relevanten Touchpoints möglicherweise frühzeitig abholen. Wenn Sie sich früh in den Entscheidungsprozess potenzieller Kund:innen einbringen, steigern Sie Ihre Abschlusschancen.

2. Datenmanagement durch moderne Technologien

Der Einsatz von digitalen Tools macht den Vertrieb 4.0 besonders aus. Eine Studie vom Institut für Sales und Marketing Automation hat gezeigt, dass bereits 2019 vier von fünf Unternehmen CRM Systeme einsetzten. Diese ermöglichen eine detaillierte Sammlung von Kundendaten, die dann optimal aufbereitet werden können: Es können Muster im Kaufverhalten erkannt, Schwachstellen im Dialog mit Kund:innen identifiziert und so personalisierte Maßnahmen und Inhalte geschaffen werden.

Während nur 20 Prozent aller Unternehmen Sales Automation Tools bereits nutzten, sind diese ebenfalls nicht zu unterschätzen. Sales Automation ermöglicht nämlich eingerichtete Workflows, die effizient und automatisch ablaufen. E-Mail-Kampagnen, Rechnungserstellung oder auch Lead Scoring können automatisch abgewickelt werden, wodurch Fehler reduziert, Zeit erspart und Produktivität gesteigert wird.

3. Lead Management durch Content-Marketing

Persönlicher Kontakt wird im Verkauf immer unerlässlich bleiben. Doch das Kaufverhalten der Menschen ändert sich permanent. Während für den B2B Vertrieb die aktive Akquise immer noch eine große Rolle spielt, kann Content-Marketing dabei helfen, potenzielle Interessenten indirekt abzuholen.

Blogposts, Videos oder Downloadangebote über die eigene Website sollen informieren, aber auch unterhalten. Erstellen Sie relevante Inhalte, die Ihrer Zielgruppe einen Mehrwert bieten, können Sie langfristige Beziehungen schaffen und Interesse wecken. Auch soziale Medien bieten sich besonders an, um Interessenten frühzeitig in ihrem Entscheidungsprozess abzuholen. Die crossmediale Sichtbarkeit bietet große Potenziale in der Schaffung von Brand Awareness, auch im B2B.

Digitalisierung im Vertrieb mit ibau 

Neukundenakquise nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Mit unserer Unterstützung können Sie diesen Aufwand minimieren. Die DialogManufaktur von ibau unterstützt Ihren Vertrieb. In ihrem Namen akquirieren wir neue Kund:innen, vereinbaren Termine, decken potenzielle Auftragschancen auf und qualifizieren diese. Definieren Sie relevante Auftraggebende und wir kümmern uns mit Direktmarketingmaßnahmen, um die Ansprache und Terminvereinbarung. Mit ibau steigern Sie zudem die Anzahl qualitativer Termine bei potenziellen Kunden und Kundinnen. Konkretisieren Sie, welche Vorhaben für Sie interessant sind – alles Weitere regeln unsere Vertriebsexperten. Sie vereinbaren einen Termin für Sie mit dem relevanten Ansprechpartner, um eine hohe Prozessqualität und Verbindlichkeit zu erzeugen. Zudem lässt sich unter Programm problemlos in das firmeneigene CRM integrieren, so dass Sie möglichst komfortabel arbeiten können.

Die Vorgehensweise der Vertriebsunterstützung ist ganz einfach: Für eine Bedarfsanalyse werden in einem gemeinsamen Workshop Ziele und Anforderungen des Kunden definiert. Bevor die Vertriebsexperten der ibau DialogManufaktur mit der Kaltakquise starten, erfolgt die fachliche Schulung, um das Unternehmen sowie die Besonderheiten der Produkte und Leistungen des Kunden genau zu kennen. Während der Auftragsbearbeitung finden ein fortlaufendes Coaching und eine Vorgangskontrolle statt, um optimale Ergebnisse zu erzielen. In regelmäßigen Status-Meetings wird zudem über die weitere Vorgehensweise der Zusammenarbeit entschieden. Zur Ergebnisbeurteilung erfolgen eine Analyse der Ergebnisse und ein Reporting. Die gesamte Bearbeitung sowie die Angebotsverfolgung können, wenn gewünscht, auch direkt im System der Kund:innen erfolgen.

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ibau Redaktion

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