2022: Betriebe mussten Preise erhöhen
Der Rohstoffmangel und die damit verbundenen Preiserhöhungen sorgten ebenso wie die hohen Energiekosten und das Ende der Mehrwertsteuersenkung dafür, dass Bauen noch teurer wurde.

Leider war das letzte Jahr kein gutes Jahr für Verbraucherinnen und Verbraucher. Generell gab es überall Preiserhöhungen, und die Baubranche machte da keine Ausnahme. Zwei Drittel aller Handwerksbetriebe erhöhten im ersten Quartal des Jahres 2021 ihre Preise. Es ging auch gar nicht anders: Handwerksbetriebe hatten mit Lieferengpässen zu kämpfen, hinzu kamen Preissprünge bei vielen Rohstoffen, Materialien und Vorprodukten. Auch Energie wurde teurer. Deshalb waren sie praktisch dazu gezwungen, auch selbst die Preise anzupassen. Übrigens war der Preisdruck schon vor der Pandemie groß, berichtete der Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH). Damals seien die gestiegenen Beschaffungs- und Energiekosten deutlich höher als die offizielle Inflationsrate gewesen. Auch der konjunkturelle Neustart nach dem Lockdown, das Auslaufen der temporären Mehrwertsteuersenkung oder Lieferkettenprobleme hätten den Preisdruck weiter verschärft.
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Minusgeschäft trotz voller Auftragsbücher?
Besonders schwierig war die Lage für Handwerksbetriebe immer dann, wenn es bereits bestehende Verträge mit Auftragnehmer:innen gab. Denn dann konnten sie die Preissteigerungen nicht komplett an die Kund:innen weitergeben. Manche Geschäfte wurden dadurch leider zu einem Minusgeschäft. Bei Neuverträgen war es hingegen möglich, die gestiegenen Preise bei der Kalkulation zu berücksichtigen. Leider sind dadurch viele Produkte und Dienstleistungen für Kund:innen so teuer geworden, dass sie vom Kauf Abstand nehmen mussten. Es gab deutlich mehr Auftragsstornierungen als im Vorjahr.
Immer weniger Menschen wollen bauen
Gerade der private Wohnungsbau ist davon betroffen. Manche fürchten gar, dass dieser einbrechen könnte. Der ZDH berichtet, dass sich durch die Preiserhöhungen die Bauten so stark verteuern, dass es auf die Kredite von Bauherrinnen und Bauherren ausstrahlt, und es zunehmend Finanzierungsengpässe gibt. In diesen Fällen helfen dann auch die Förderprogramme zum Erwerb von Wohneigentum und für Sanierungen nicht mehr. Sie reichen dann schlichtweg nicht, um die Immobilie zu finanzieren.
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