Kies wird immer knapper – Das zeigen Zahlen einer Studie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR). Doch gibt es zukunftsfähige Alternativen?
Die Engpässe führen zu massiven Preissteigerungen und verzögern die Arbeit auf den Baustellen. Andreas Breitner, Direktor des Verbandes norddeutsche Wohnungsunternehmen (VNW), sieht langwierige Genehmigungsverfahren, die eine rechtzeitige Eröffnung von Kiesgruben verhindern, als einen Grund für die Knappheit. Und auch die Tatsache, dass ein Großteil der Kiesvorkommen bereits durch andere Nutzung verplant sei, trage dazu bei. Laut Breitner seien die Kiespreise in den vergangenen Jahren jährlich um fünf bis zehn Prozent gestiegen und besonders betroffen sei der Norden Deutschlands, wo es aus geologischen Gründen nicht ausreichend Vorkommen gebe. So seien etwa in Hamburg in den vergangenen Jahren Aufträge für größere Baumaßnahmen nicht mehr angenommen oder Kiesmengen nur nach Verfügbarkeit zugeteilt worden.
Die Hamburger Umweltbehörde sieht einen anderen Ansatz als angebracht, um dieses Problem zu lösen. So erinnert Umweltsenator Jens Kerstan (Bündnis 90/Die Grünen) daran, dass die Zementproduktion für rund acht Prozent der Treibhausgas-Emission verantwortlich sei. Somit stellt sich die Frage, ob Zement nicht durch einen zukunftsfähigeren Baustoff abgelöst werden kann oder sollte. "Eine Antwort darauf kann das Bauen mit Holz sein", meint Kerstan. Dieser Baustoff sei in Hamburg noch sehr wenig im Einsatz, dabei sei er klimafreundlich und habe großes Potential. Der hohe Vorfertigungsgrad ermögliche schnelle Bauzeiten, und somit geringere Kosten und weniger Lärm. "Holz bietet auch eine Chance, Flächen zu schonen und die notwendige Verdichtung der Stadt in der Höhe zu realisieren statt in der Breite, denn es ist leicht und für Aufstockungen ideal geeignet." Bereits seit 2017 fördert die Umweltbehörde in Hamburg den Einsatz von Holz in der Gebäudekonstruktion. Mit dem Ziel, die Holzbauquote zu steigern, werden auch weniger erfahrene Teams ambitioniert, sich an den Baustoff heranzuwagen, wofür die Holzbauförderung vorher durch eine Qualitätssicherung erweitert wurde. Dazu werden Bauherren von der Planung bis zur Ausführung ihres Bauvorhabens begleitet.
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Jan Hell ist seit 2016 Content-Manager bei der ibau GmbH in Münster. Als Chefredakteur unserer Online- und Printmagazine verantwortet er die Bereitstellung aktueller Informationen. Seine Schwerpunkte liegen in der Recherche und Aufbereitung rechtlicher sowie wirtschaftlicher Themen. Mit seiner strukturierten Schreibweise stellt er zudem komplexe Sachverhalte und Thematiken aus dem Ausschreibungs- und Vergabebereich nachvollziehbar und komprimiert dar.