Ein Trustcenter ist eine als vertrauenswürdig geltende dritte Instanz (Trusted Third Party), die in gesicherten digitalen Kommunikationsprozessen die Identität der teilnehmenden Kommunikationspartner bescheinigt. Zertifizierungsdiensteanbieter (Certification Authorities) übernehmen beispielsweise für digitale Signaturen die Rolle eines Trustcenters. Sie stellen Zertifikate aus, durch die die Identität der Kommunikationspartner bescheinigt wird. Die Kommunikationspartner müssen sich dazu zuvor einmal bei dem Trustcenter gesichert ausgewiesen haben, z. B. durch Vorlage ihres Ausweises. Die Bezeichnung Trustcenter kommt vom englischen "trust", d. h. Vertrauen in eine zentrale Instanz.
Ein Beispiel ist das Verfahren der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für die digitale Unterzeichnung von Verträgen, für sichere Bezahlvorgänge im eCommerce oder für den Schutz digitaler Daten vor Manipulation. Es verlangt die Authentifizierung der Endpunkte, also des Senders und des Empfängers.
Um sicherzugehen, dass bei diesem Verfahren ein öffentlicher Schlüssel von der originalen Instanz stammt, signiert man den Schlüssel mit einem digitalen Zertifikat, welches von einer anerkannten Zertifizierungsstelle, einem Trustcenter, stammt. Bei einer solchen Stelle (z. B. Deutsche Telekom) hat man sich zuvor mit einem vertrauenswürdigen Authentifizierungsverfahren ausgewiesen. Der öffentliche Schlüssel einer offiziellen Zertifizierungsstelle ist allgemein bekannt und weit verbreitet, weshalb man sich auf ihn verlassen kann. Wird ein öffentlicher Schlüssel zusammen mit solch einem Zertifikat übertragen, kann man davon ausgehen, dass beide authentisch sind.
Trustcenter unterliegen in Deutschland der Bundesnetzagentur. Das Signaturgesetz (SigG) regelt den Aufgabenbereich und die Trustcenter Definition.