Immer mehr Vandalismus und Diebstahl auf Baustellen
Eine Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt: Einbrüche auf Baustellen verursachen jährlich einen Schaden in Millionenhöhe. Und die Zahl der Vorfälle nimmt seit Jahren zu.
Das Wichtigste zu Vandalismus und Diebstahl auf Baustellen in Kürze
- 2018 wurden in Brandenburg 1.216 Baustellendiebstähle registriert – ein Anstieg um 2,1 % gegenüber dem Vorjahr.
- Schwere Diebstähle (z. B. Bandendiebstähle) machten 67,3 % aller Fälle aus – deutlich mehr als bei anderen Delikten.
- Der direkte Schaden durch Diebstähle lag bei 4,5 Mio. €, die Gesamtschäden für Bauunternehmen bei ca. 40 Mio. €.
- Gegenüber 2017 stieg der Gesamtschaden um 10 Mio. €, was einen deutlichen Negativtrend bestätigt.
- Die Aufklärungsquote verbesserte sich leicht auf 11,2 %, bleibt aber deutlich unter der Quote anderer Diebstähle (26,8 %).
- 2018 war bereits jedes zweite Bauunternehmen von Vandalismus oder Diebstahl betroffen (2017: jedes vierte).

Sachbeschädigungen, Vandalismus, Anschläge und Diebstahl auf Baustellen verursachen hohe wirtschaftliche Schäden für die Verantwortlichen der Baustelle. Für das Jahr 2018 liegt nun eine Kriminalstatistik von der Polizei Brandenburg vor. Aus ihr geht hervor, dass es im Vergleich zu 2017 vergangenes Jahr etwa 2,1 Prozent mehr Diebstahldelikte auf Baustellen gab. Die Anzahl aller übrigen Diebstahldelikte ging 2018 dagegen um 6,9 Prozent zurück. Die Gesamtzahl aller Baustellendiebstähle beläuft sich für 2018 auf 1.216 – 25 mehr als noch im Vorjahr. Das ist seit 2015 ein neuer Höchstwert. „Das Gewicht von schweren Diebstahlsdelikten auf Baustellen, dazu zählen unter anderem Bandendiebstähle, nahm in der Gesamtstatistik von 62,7 Prozent 2017 auf 67,3 Prozent 2018 zu und war zugleich deutlich höher als bei den übrigen Diebstahlsdelikten, wo derartig schwere Fälle 2018 56,1 Prozent der Diebstähle ausmachten“, erklärte Dr. Robert Momberg, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Ost e. V. (BIVO) nach Bekanntgabe der Fallzahlen durch das Landeskriminalamt Brandenburg.
Schäden werden immer größer
Die Schäden für diese Fälle aus der Statistik wurden für 2018 mit etwa 4,5 Millionen Euro angegeben. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Anstieg um satte 61 Prozent. Dabei ist in diesen Kosten lediglich der Wert des Diebesguts aufgeführt. Die tatsächliche Schadenssumme ist somit noch viel höher, denn durch Diebstähle werden meistens auch noch weitere Schäden auf der Baustelle verursacht. „Der finanzielle Gesamtschaden der Bauunternehmen ist damit tatsächlich um ein Vielfaches höher und beläuft sich entsprechend eigener Erhebungen des BIVO für das Baugewerbe in Brandenburg 2018 auf etwa 40 Millionen Euro, das waren zehn Millionen Euro mehr als im Vorjahr“, ergänzte Momberg. Eine gute Nachricht gibt es jedoch: Die Aufklärungsquote ist parallel zu den beunruhigenden Zahlen ebenfalls gestiegen. Für das Jahr 2018 lag sie bei 11,2 Prozent. 2017 lag dieser Anteil bei nur 9,9 Prozent. Gegenüber der Aufklärungsquote der restlichen Diebstahldelikte ist diese Zahl dennoch sehr gering. Hier lag die Quote bei 26,8 Prozent. 2017 war nur etwa jedes vierte Bauunternehmen von Vandalismus, Sachbeschädigung oder Anschlägen betroffen. 2018 war es bereits jedes zweite.