4-Tage-Woche als Arbeitszeitenmodell im Baugewerbe
Ein Geilenkirchener Handwerksbetrieb setzt seit dem Sommer einen Traum vieler Arbeitnehmer:innen um: eine 4-Tage-Arbeitswoche. Aber wie gut funktioniert dieses Modell?

Vier Tage arbeiten, drei Tage frei. Dieses alternative Arbeitszeitenmodell wurde bereits in vielen Branchen ausführlich diskutiert. In einer Branche wird das Modell seit Sommer allerdings tatsächlich umgesetzt: Die Arbeitnehmer:innen des Unternehmens Fenster Knaut aus Geilenkirchen arbeiten seit einigen Monaten nur vier Tage in der Woche. Das bietet ihnen nicht nur ein langes Wochenende, sondern steigert die Motivation und sorgt montags für ausgeruhte und entspannte Mitarbeitende. Es bleibt mehr Zeit für die Familie und Termine können auf Freitage gelegt werden. Das Modell komme nicht nur bei den Beschäftigten gut an, sondern sorgt auch bei den Auftragebenden für zufriedene Gesichter. Denn die Mitarbeitende stehen somit von Montag bis Donnerstag insgesamt länger zur Verfügung und können den Einbau neuer Fenster dementsprechend schneller abschließen.
Seit der Gründung 2003 hat sich Fenster Knaut als Spezialist für hochwertige Fenster auf dem Markt etabliert. Geführt wird das Unternehmen von Meike und Stephan Knaut. Besonders wichtig ist ihnen die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter:innen: „Motivierte, fachlich gut ausgebildete Mitarbeiter sind unser Kapital. Sie führen die Installationen der Fenster und Türen beim Kunden durch, sind seine Ansprechpartner:innen bei Rückfragen und beraten Interessenten in der Ausstellung.“
Neue Maßnahmen gegen Fachkräftemangel
Nicht nur mit dem Arbeitszeitenmodell wollen die Knauts dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Gleichzeitig gebe man allen Bewerben eine Chance, sich im Unternehmen weiterzuentwickeln. Handwerksgesellen und -gesellinnen stehen dabei zwar im Fokus, aber auch Quereinsteiger:innen sind gerne gesehen. Durch eine Zusammenarbeit auf internationalem Gebiet haben Mitarbeitende zahlreiche Möglichkeiten zur Weiterbildung. So kann man sich bei Fenster Knaut beispielsweise auch zur Elektrofachkraft weiterentwickeln. Auch ohne Tischlerausbildung kann man sich zu einem diplomierten Fensterspezialisten ausbilden lassen. Solch unkonventionelle Maßnahmen wie eine 4-Tage-Arbeitswoche sind neue Wege, dem aktuellen Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Lange Wochenenden haben eine hohe Anziehungskraft auf potenzielle neue Beschäftigte.