Dekarbonisierung

Unter dem Begriff Dekarbonisierung, oder auch Entkarbonisierung, versteht man den Einsatz von kohlenstoffarmen Technologien im Austausch für die bisher verwendeten Techniken, um die dabei entstehenden Massen an CO2-Emissionen zu reduzieren oder gar zu vermeiden.

Was ist Dekarbonisierung?

Im derzeitigen Wandel der Wirtschaft und der Gesellschaft hat man es sich zum Ziel gesetzt, die Emissionen von Kohlenstoffdioxid zu verringern und Wege zur Klimaneutralität zu entwickeln. Die Entkarbonisierung beschreibt einen solchen Wandel, speziell in der Energiewirtschaft. Bisher wurden durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe, wie Öl, Erdgas oder Kohle, erhebliche Treibhausgasemissionen erzeugt, die langfristig großen Schaden anrichten und den Klimawandel anregen – das soll sich nun ändern. Genauer gesagt, soll der CO2-Ausstoß pro Kilowattstunde verringert werden. Dafür werden im Rahmen der Dekarbonisierung kohlenstoffarme Energiequellen verwendet, wie beispielsweise Wind, Sonne oder auch Biomasse.

Dekarbonisierung vs. Defossilisierung

In der Praxis werden die beiden Begriffe Dekarbonisierung und Defossilisierung oftmals synonym verwendet. Tatsächlich haben diese aber nicht dieselbe Bedeutung. Ersteres enthält den Ausdruck “carbon” – auch bekannt als Kohlenstoff. Somit meint der Begriff der Dekarbonisierung die Ablehnung dieses Stoffes, was realistisch gesehen jedoch nicht vollständig möglich ist. Aus diesem Grund wird damit der Prozess beschrieben, kohlenstoffintensive Techniken durch weniger emissionsstarke Methoden zu ersetzen. Im Gegensatz dazu bezeichnet Defossilisierung allerdings eine Substitution fossiler Brennstoffe durch sogenannte Green Fuels. Diese Brennstoffe werden aus erneuerbarem Strom erzeugt und gelten als treibhausgasneutral.

Warum ist Dekarbonisierung notwendig?

Derzeit entsteht in der Gesellschaft und der Wirtschaft ein enormer Druck, Maßnahmen gegen den Klimawandel vorzunehmen. Die neu gesetzten Ziele des Pariser Abkommens im Jahr 2015 haben verstärkt dazu beigetragen, dass sich mehrere Unternehmen zur Dekarbonisierung verpflichtet haben. Andernfalls würde sich das Weltklima irreversibel verändern, was zu gravierenden Folgen wie einer drastischen Verschlechterung der Luftqualität führen würde. Auch im Gebäudesektor ist die Dekarbonisierung dringend notwendig. Rund 16 Prozent der CO2-Emissionen aus dem Jahr 2020 stammen aus den privaten Haushalten, besonders durch die Wärmeerzeugung getrieben. Es gab einen Anstieg um rund drei Prozent seit 2018. Die Heizung verbraucht dabei am meisten Energie. Daher ist es wichtig, auch hier auf klimafreundlichere Anlagen oder gar auf solche umzusteigen, die vollständig erneuerbare Energien verwenden, um die Emissionsziele zu erreichen. Doch auch im Verkehrssektor ist die Notwendigkeit einer Dekarbonisierung nicht zu übersehen. Die Nachfrage nach elektrischer Energie steigt, was die Bemühungen anregt, eine höhere Energieeffizienz zu erreichen.

Wie funktioniert Dekarbonisierung?

Das Konzept einer Dekarbonisierung basiert auf der Idee, den Einsatz fossiler Brennstoffe zu reduzieren. Stattdessen soll der Fokus auf der Verwendung von erneuerbaren Energiequellen liegen. Dazu gehören unter anderem Sonnenenergie, Windkraft und Biomasse. Dies ist beispielsweise möglich, indem weitläufig Elektrofahrzeuge eingeführt werden. Aber auch der Einsatz von sauberen Technologien für Fahrzeuge, die durch Wasserstoff oder Brennstoffzellen angetrieben werden, kann eine effektive Maßnahme sein.

Wie kann Dekarbonisierung gelingen?

Damit die Idee einer Entkarbonisierung gelingen kann, sollten grundsätzlich alle beteiligten Parteien gemeinsam daran arbeiten, die festgesetzten Klimaziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Grundsätzlich sind dafür effektive Nachhaltigkeitsmaßnahmen aus verschiedenen Bereichen notwendig. Sowohl der Verkehrssektor, die Politik, aber auch die Baubranche sollten Ambitionen zeigen und zusammenarbeiten, um die Klimaneutralität schnellstmöglich zu erreichen und den Klimawandel zu stoppen. Die Möglichkeit zum Einsatz von erneuerbaren Technologien und Energiequellen sollte dafür aktiv genutzt werden.

Um Importabhängigkeiten zu vermeiden, ist es außerdem wichtig, für eine sichere Versorgung von recycelbarer Energie im Inland zu sorgen, sodass der Verzicht auf fossile Brennstoffe erleichtert wird. Das Klimaschutzgesetz enthält außerdem bereits konkrete Methoden zur Dekarbonisierung, wie etwa eine Bepreisung des Kohlenstoffdioxids für bestimmte Sektoren, ein beschleunigter Ausbau erneuerbarer Energien, oder vermehrte Investitionen in Bereichen wie den ÖPNV oder die Baubranche. Egal ob es sich dabei um Unternehmen oder private Personen handelt, jeder kann seinen Beitrag leisten und den CO2-Verbrauch einschränken. Doch speziell den Betrieben stehen zahlreiche Nachhaltigkeitsstrategien zur Verfügung, mit denen die Dekarbonisierung vorangetrieben werden kann.

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